Das Duell der beiden Domstädte aus Regensburg und Köln fand am diesjährigen 2. Advent im heimischen Jahnstadion statt. Der Effzeh befand sich vor der Partie nur einen Zähler hinter den direkten Aufstiegsrängen auf einem aussichtsreichen siebten Tabellenplatz. Die Situation unseres Sport- und Schwimmvereins sah hingegen ein bisschen negativer aus. Als Tabellenschlusslicht fünf Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz bei einem erschreckenden Torverhältnis von -28 nach 14 gespielten Partien. Wir hatten diesen Teil der Statistik eigentlich schon so gut wie ausgeblendet, aber was soll’s. Neben dem Wahrzeichen der Stadt und den gleichen Vereinsfarben gab es zwischen den Kölnern und uns noch eine weitere Gemeinsamkeit: Beide mussten unter der Woche im Achtelfinale des Pokals ran. Köln siegte in der Nachspielzeit durch einen berechtigten Foulelfmeter gegen die Hertha, wir zogen gegen die Lampen aus Bad Cannstatt verdienterweise den Kürzeren.
Diesen 15. Spieltag starteten wir mit dem ein oder anderen wärmenden Glühwein auf einem der Regensburger Christkindlmärkte in der Innenstadt, ehe es weiter zum heimischen Jahnstadion ging. Nachdem unser Positionswechsel-Testspieltag beim Pokalspiel gegen Bad Cannstatt äußerst zufriedenstellend vonstattenging, nutzten wir die erneut hohe Auslastung des Jahnstadions nun auch im Ligabetrieb für diesen Wechsel in den benachbarten Block S1, um das Stimmungsbild zu verbreitern. Seit etwas längerer Zeit setzten wir an diesem Spieltag, neben dem Standardschwenker, auch wieder unseren Doppelhalter ein. Optisch und akustisch konnten wir allerdings leider nicht an das Pokalachtelfinale anknüpfen, was vermutlich auch dem fehlenden zusätzlichen Vorsänger sowie der dadurch entstehenden geringeren Anzahl an Mitsupportenden geschuldet war. Trotz alledem müssen wir uns hier selbstverständlich an die eigene Nase fassen, da unsererseits supporttechnisch mehr drin gewesen wäre. Die restliche HJT machte hingegen einen ordentlichen Eindruck. Zum 28-jährigen Bestehen der „Wilden Horde“ des 1. FC Köln, reiste die aktive Fanszene des FC mit einem organisierten Sonderzug an, nach dessen Ankunft in Regensburg per Fußmarsch unser Heimstadion anvisiert wurde. Das durch die ca. 4.000 mitgereisten Kölner entstandene Blockbild konnten wir auch an diesem Spieltag als durchaus positiv bewerten. So konnte von Seiten der Gäste der komplette Gästebereich vollständig ausgelastet und eine gute Mitmachquote erzielt werden. In den Anfangsminuten war der Effzeh die spielbestimmende Mannschaft, die dann auch nach einer guten Viertelstunde zum ersten gefährlichen Abschluss kam. Allerdings hatte Gebhardts erste Parade der Partie noch ein Nachspiel. Der Ball wurde zuvor von Breunigs Hand minimal abgefälscht, weshalb den Kölnern ein Handelfmeter zugesprochen wurde. Jahn-Schlussmann Gebhardt ließ sich hier nicht zwei Mal bitten und parierte den Strafstoß überragend. Die erste nennenswerte Offensivaktion unserer Rothosen ereignete sich nach knapp 30 Minuten, als Ziegele per Kopf an Kölns Rückhalt scheiterte. Nur 240 Sekunden später nutzten die Geißböcke die defensive Schläfrigkeit unserer Truppe aus und netzten ein. Zu allem Überfluss durfte Köln-Verteidiger Heintz Jahn-Angreifer Hottmann dann noch ungestraft im Sechzehner den Ellenbogen ins Gesicht rammen. Der Elfmeterpfiff blieb stumm, faszinierend. Den Einsatz konnten wir unserer Jahnelf definitiv nicht absprechen, allerdings brachte auch diese Partie am Ende nichts Zählbares. Nach Abpfiff begaben wir uns noch für kurze Zeit ins Fanprojekt, ehe der Spieltag beendet wurde.
Die Einstellung unserer Mannschaft gegen den Effzeh hat grundsätzlich gepasst. Das Ganze hilft final nur leider nichts, wenn man wieder tor- und punktlos dasteht. Wenigstens blieb der Abstand zum rettenden Ufer gleich, da Ulm, Münster und Braunschweig ebenfalls ihre Spiele verloren. Für uns geht es schon am kommenden Freitagabend ins badische Karlsruhe zum KSC, welcher sich auf dem neunten Tabellenrang befindet und nur drei Punkte vom Aufstiegsrelegationsplatz entfernt ist. Das Aufstiegsrennen in der zweiten Liga ist so spannend wie schon lange nicht mehr, beim Abstiegskampf wäre es uns allerdings lieber. Hilft nix, weiter geht’s!
Alle nach Karlsruhe!
~ Castra Regina Invicta