16. Spieltag - Dresden (A)

Einen Tag vor Veröffentlichung dieses Spielberichts erreichte uns plötzlich und aus dem Nichts die Nachricht vom Tod des aktiven Jahnprofis Agyemang Diawusie. Ruhe in Frieden, Agy!

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Bei Temperaturen rund um den Gefrierpunkt stand das absolute Topspiel zwischen dem Erst- und Zweitplatzierten der 3. Liga statt. Mittendrin unser geliebter Sport- und Schwimmverein von 1889. Gegner war kein Geringerer als der Aufstiegstopfavorit aus der sächsischen Landeshauptstadt Dresden. Die Sportgemeinschaft Dynamo stellte vor der Partie eine Heimspielsiegesserie von elf Spielen. Demgegenüber stand unsere Jahnelf mit acht Dreiern in Folge in der laufenden Saison. Mehr Topspiel ging nicht, was sich auch auf den Rängen bemerkbar machte. Bereits im Vorverkauf meldete die Dresdner Gegenseite ausverkauft. Zudem gingen auch die Gästetickets weg wie warme Semmeln. Circa 1.100 Jahnfans nahmen die gut 350 km auf sich, um für eine würdige Unterstützung zu sorgen.


Zu humaner Zeit startete die Reise ins verschneite Sachsen. Am Rudolf-Harbig-Stadion angekommen, stärkte sich der ein oder andere Jahnfan direkt mit einem 0,4er Glühwein am Getränkestand. Schon eine gute halbe Stunde vor Anpfiff wurde sich lautstark im Gästeblock eingesungen, um der Mannschaft bereits beim Aufwärmen die Brisanz des Gipfeltreffens zu zeigen sowie die notwendige Unterstützung zuzusichern. Der K-Block machte zu Beginn der Partie mit einem Zaunbanner auf den „Dynamischen Weihnachtsmarkt“ zu deren Heimspiel gegen Unterhaching aufmerksam. Die Mitmachquote im Dresdner Stehbereich erreichte erneut ein beeindruckendes Niveau. Um es schon einmal vorwegzunehmen: Beide Fanlager waren definitiv in Topspielverfassung und enorm gut aufgelegt. Im Laufe des Spitzenspiels brannten im Dresdner K-Block ab Minute 53 immer wieder vereinzelte Fackeln. Außerdem erblickten wir gegen Mitte der zweiten Hälfte ein unübersehbares „ACAB“-Banner auf der Gegenseite. Unser Auftritt im Gästeblock ist durchaus als positiv zu bewerten. Aus dem kompakten Blockbild heraus, konnten wir sowohl optisch als auch akustisch nahezu das Maximum rausholen. Die Elf der Gegenseite entpuppte sich schon nach wenigen Minuten als brutal spielstark und torgefährlich und brachte die Jahn-Defensive sofort mehrfach in Bedrängnis. Glücklicherweise war in der ersten Hälfte auch das Aluminium auf unserer Seite. Nach etlichen guten Chancen der SGD, die immer wieder irgendwie von unserer Hintermannschaft zunichtegemacht werden konnten, ging es torlos in die Pause. Der zweite Spielabschnitt wurde direkt mit einem Anstoßkracher von Viet eingeleitet, den der Dynamo-Schlussmann mit Mühe parieren konnte. Das sollte auch, bis zur Nachspielzeit, die einzige nennenswerte Offensivaktion der Jahnelf in Hälfte zwei bleiben. Pünktlich zur Schlussphase setzte leichter Schneefall ein, welcher die optische Stadionatmosphäre erneut hochstufte. Der SGD gelang es die gesamten 90 Minuten nicht, das Jahn-Bollwerk zu knacken. Bei manchen Szenen hatten wir keinen Plan, wie es Dresden nicht schaffte, den Ball über die Linie zu drücken. Vielleicht lag es auch einfach an unseren aufopferungsvoll verteidigenden Rothosen, die sich in jeden Abschluss wuchteten. So wurde der Dresdner Chancenwucher, den wir z. B. gegen Sandhausen hatten, in der dritten Minute der Nachspielzeit eiskalt bestraft. Ex-Dynamo Ballas köpfte das Spielgerät unhaltbar ins linke Eck, wodurch der komplette Gästeblock abgerissen wurde. Zudem ermöglichte der Kopfballtreffer dem spielsüchtigen Teil unserer Gruppe einen satten Tippgewinn. Auswärtssieg und keiner weiß wie! Nach Abpfiff mutierten die im Umfeld des Gästebereichs platzierten Dresdner zu regelrechten Mittelfingerfetischisten. Nach dem Topspielsieg kam es am Gästeparker vor dem Stadion noch zu einer Schneeballschlacht mit vereinzelten Dresdnern, die am anderen Ende des Zaunes warteten. Im Anschluss ging es gut gelaunt und mehr als glücklich in die schönste Domstadt der Welt zurück.


Die Jahnelf holt somit den neunten (!) Sieg in Folge und benötigt nur noch einen Dreier, um den bestehenden Drittligarekord zu egalisieren. Zugleich wurde die Dresdner Heimsiegserie gestoppt und der Abstand auf Rang drei auf zehn Punkte erhöht. Wahnsinn! Am kommenden Sonntag ist die Zweitvertretung des SC Freiburg zu Gast im Jahnstadion. Zweite Mannschaften raus aus der 3. Liga! Lasst uns den zehnten Sieg in Folge einfahren und auf den Rängen genau so weitermachen, wie gegen Dresden!


Spitzenreiter!

~ Castra Regina Invicta