Die unglückliche und zugleich vermeidbare Auswärtsniederlage gegen Hertha BSC am vergangenen Samstag konnten wir schnell wieder abhaken, da unsere Jahnelf einsatzfreudigen Fußball zeigte und nur sechs Tage später am Freitagabend den vierten Spieltag der laufenden Zweitligasaison mit dem Heimspiel gegen die Spielvereinigung Fürth eröffnete. Das Kleeblatt startete in diese Spielzeit mit einem Auftaktsieg gegen Aufsteiger Münster sowie zwei darauffolgenden Punkteteilungen gegen Kaiserslautern und Paderborn. In 16 direkten Duellen mit den Franken in der zweithöchsten Spielklasse im deutschen Fußball seit 1975 konnte sich unser SSV Jahn lediglich zwei Mal durchsetzen, teilte fünf Mal die Punkte und ging ganze neun Mal als Verlierer vom Platz. Seit 2018 warten wir nun schon auf einen Pflichtspielsieg gegen den dreimalige deutschen Meister. In der damaligen Saison 2017/2018 konnten unsere Rothosen sogar beide Partien gegen das Kleeblatt für sich entscheiden.
Um den abendlichen Spieltag einzuläuten, trafen wir uns am frühen Nachmittag in einer Regensburger Kneipe, ehe es weiter zum Jahnstadion ging. Die mitgereisten Kleeblattfans präsentierten zum Einlaufen ein grün-weißes Fahnenmeer unter dem Motto „Forza SpVgg“ und sprachen sich im weiteren Verlauf der Partie erneut gegen Spieltermine unter der Woche aus. Die HJT richtete mit einem italienisch-sprachigen Spruchband solidarische Worte an die Anhänger des italienischen Drittligisten Latina Calcio, zu dem Teile der aktiven Jahn-Fanszene ein freundschaftliches Verhältnis pflegen, und forderten den Rücktritt von Latinas Vereinspräsidenten. Hintergrund war das plötzliche Ersetzen des aktuellen, traditionell bezogenen Wappens in ein neu-modernes 0815-Logo. Zudem wurde ein weiterer brisanter Sachverhalt thematisiert: Fürth zeigte am Zaun des Gästeblockes zwei Spruchbänder mit den Inhalten „Beim USK sind die Gefährder!“ und „…USK abschaffen!“. Die Hans Jakob Tribüne hingegen präsentierte zwei Banner mit den Aufschriften „Innenminister, wann hörst du den Schuss !?“ sowie „Polizeiliches Fehlverhalten unabhängig aufklären!!!“. USK abschaffen! Aus fußballerischer Sicht konnte dieses oberpfälzisch-fränkische Flutlichtduell für unsere Truppe nicht schlechter starten, da die Gäste die Kugel nach nur vier Zeigerumdrehungen durch eine amateurhaft verteidigte Ecke in das Jahn-Gehäuse zimmerten. Kurz vor Entstehung dieses Eckballs hatte Saller bereits den ersten Einschlag mit einer Klärungsaktion auf der Linie verhindert. Die erste Hälfte entwickelte sich durch beide munter aufspielende Mannschaften zu einem attraktiven Offensivspiel. Unsere Rothosen setzten die Fürther ab Minute 30 immer stärker unter Druck und hätten kurz vor der Pause durch Viet den Ausgleich erzielen müssen. Bedauerlicherweise scheiterte dieser an sich selbst und schob den Ball kläglich am rechten Torpfosten vorbei. Die zwei weiteren Hochkaräter unsererseits, die Fürth immer und immer wieder durch pures Sechzehner-Gestochere geklärt bekamen, wollen wir hier auch nicht unerwähnt lassen. Es war wie verhext! So beschissen die erste Hälfte begann, so beschissen startete auch der zweite Durchgang. Erneut waren nur vier Minuten gespielt, musste Jahn-Schlussmann Gebhardt das zweite Mal hinter sich greifen. Das Kleeblatt war keinesfalls die bessere Mannschaft, nutzte allerdings die herausgespielten Chancen eiskalt aus. Dies zog sich dann auch in der zweiten Halbzeit wie ein roter Faden durch die Partie. Fast jeder Schuss auf das Jahn-Tor war drin, weshalb es für uns am Ende ein weniger schönes 0:4 auf der Anzeigetafel zu bestaunen gab. Apropos bestaunen: Fürths Treffer zum 4:0 war einer der Marke „Tor des Monats“. Selbstverständlich musste es gegen die Spielvereinigung wieder so ein Spiel werden, wo unsere Truppe gut und gerne 20 Stunden hätte spielen können. Etwas Zählbares wäre ihnen vermutlich trotzdem nicht gelungen. Nur ein einziges Mal zappelte der Ball im Netz der Fürther. Natürlich stand Jahn-Angreifer Ganaus in dieser Situation mal wieder im Abseits, weshalb der Treffer folgerichtig nicht zählte. Am Ende mussten wir uns mit diesem viel zu hohen Endergebnis abfinden. Naja, die zweite Liga ist eben kein Zuckerschlecken und bestraft Fehler deutlich effektiver als Liga drei.
Nach nur vier abgeschlossenen Spieltagen im deutschen Fußball-Unterhaus wird die Saison nun durch eine unnötige Länderspielpause unterbrochen. Der Ligabetrieb geht für uns erst wieder am Sonntag, den 15.09.2024, im hohen Norden beim Hamburger Sportverein weiter. Hier gilt wie gewohnt erneut das Motto „Alle in Rot“. Der HSV bietet ebenfalls keine Tageskasse an. Also denkt dran, euch bis zum 12.09.2024 rechtzeitig mit Gästetickets einzudecken! Meldet euch bei den vorhandenen Fanbussen an, bildet Fahrgemeinschaften, setzt euch in die Bahn oder bucht den nächsten Flug zum Auswärtsspiel, um den Gästeblock im Volksparkstadion stattlich zu füllen und unseren Rothosen gegen den nächsten dicken Brocken der Liga den Rücken zu stärken.
Gemeinsam in Rot zum Auswärtssieg!
~ Castra Regina Invicta