2. Spieltag - Verl (A)

Seit der Saison 2020/2021 mischt ein gewisser SC Verl im deutschen Profifußball aktiv mit. Der Sportclub der gut 25.000-Einwohner-Stadt südlich von Bielefeld konnte in der vergangenen Drittligasaison zum wiederholten Male souverän die Klasse halten. Nachdem der SCV in der letzten Spielzeit, aufgrund des eigenen Stadionumbaus, seine Heimspiele in Paderborn austrug, kehrt der Sportclub seit dieser Saison wieder in die eigene Sportclub-Arena zurück. Fun Fact: Durch den Umbau des Verler Heimstadions findet man dort nun die längste Theke im deutschen Profifußball. Prost! Nun aber wieder zurück zum Sportlichen: Die Ostwestfalen mussten sich beim Auftakt gegen Viktoria Köln mit 3:1 geschlagen geben. Die Jahnelf hingegen holte gegen Unterhaching bekanntlich ein Pünktchen und verlor letzten Montag unglücklich gegen Magdeburg im Pokal.


Im Vorfeld der Partie wurden alle mitreisenden Jahnfans dazu aufgefordert, sich ein rotes Oberteil einzupacken. Circa 250 Domstädter nahmen die 515 km auf sich. Sonntag, 16:30 Uhr, bei solch einer Distanz, ist eben für Auswärtsfahrer nicht gerade fanfreundlich. Vor allem, wenn man Montag wieder in aller Herrgottsfrüh schaffen muss. Nichtsdestotrotz gibt es in der 3. Liga noch wesentlich schlimmere Anstoßzeiten: Sonntag, 19:30 Uhr, oder alle Spieltermine unter der Woche zum Beispiel. Scheiß DFB! Eine Besonderheit des Verler Gästeblocks ist das äußerst niedrige Tribünendach, das es leider unmöglich machte, die gewohnten großen Schwenker einzusetzen. Kurz und knapp kann man den dortigen Gästebereich liebevoll als "mega beschissener Dreckskäfig" betiteln. Die Verler Nordtribüne eröffnete den Spieltag mit einer kleinen Choreo unter dem Motto „Für immer Stadion an der Poststraße“ und untermalte diese mit schwarz-weißen Rauchtöpfen. Die ersten zehn Minuten glänzte die Jahnelf durch hohes Pressing und mit einer läuferischen Glanzleistung, wodurch man anschließend verdient in Führung ging. Allerdings stellten unsere Rothosen kurz darauf nahezu jeden guten Ansatz ein und stümperten nur noch so vor sich hin, was den Hausherren gute Gelegenheiten zum Ausgleich ermöglichte. Mit einer knappen 1:0-Führung ging es dann glücklicherweise in die Pause. Wer sich in der zweiten Hälfte auf eine frische Jahnelf gefreut hatte, wurde anschließend direkt enttäuscht. Dem erneut schwachen Auftritt nach Wiederanpfiff folgte der folgerichtige Ausgleich der Ostwestfalen. Selbst dieser endgültige Wachmacher änderte nichts an dem lustlosen Auftritt unserer Elf nach dem Seitenwechsel. Auch Dank der mangelhaften Chancenverwertung des SCV konnte die Jahnelf infolgedessen fünf Minuten vor Schluss einen Konter überragend ausspielen und so den Lucky Punch setzen, welcher den ersten Sieg der Saison bedeutete. Nachdem man das Glück gegen Unterhaching und Magdeburg nicht erzwingen konnte, war es nun endlich mal so weit. Auswärtssieg!


Mit dem glücklichen Auswärtsdreier in der Tasche, startet man erfolgreich in die bevorstehende englische Woche. Bereits am Mittwoch geht es Zuhause gegen eine unerwünschte Zweitvertretung, nämlich die der Borussia aus Dortmund. Zweite Mannschaften haben in der 3. Liga nichts verloren! Nichtsdestotrotz gilt es nun, direkt nachzulegen.


Alle ins Jahnstadion!

~ Castra Regina Invicta