12. Spieltag - Halle (A)

Mit vier Siegen aus den vergangenen vier Spieltagen reisten unsere Rothosen sowie ca. 350 Jahn-Schlachtenbummler am Samstag nach Sachsen-Anhalt in die gut 240.000-Einwohner-Stadt Halle (Saale). Der Hallesche FC wartete seit fünf Spielen auf einen Sieg und grüßte vor der Partie vom vorletzten Tabellenplatz, vier Punkte vom rettenden Ufer entfernt. Auf dem diesjährigen Saisonpapier eigentlich eine klare Sache. Allerdings gelang es unserer Jahnelf in der Vergangenheit, bei sechs direkten Aufeinandertreffen mit den Hallensern, erst ein einziges Mal, einen Dreier zu erbeuten: Nämlich in der Aufstiegssaison 2016/2017.


Unsere aktive Fanszene entschied sich im Vorfeld, via Schiene anzureisen. So sammelte sich in den frühen Morgenstunden ein guter Regensburger Haufen am heimischen Hauptbahnhof, ehe es sich in den geplanten Gleisfahrzeugen gemütlich gemacht wurde. Die erste Verspätung ließ nicht lange auf sich warten: Nach Aussage der Schaffnerin war die Ursache hierfür eine gezogene Notbremse. Zudem wurden die Zugfahrer im Anschluss per Lautsprecherdurchsage durch die traditionelle „Brotzeit-Polka“ aufgefordert, sich mit Speis und Trank zu stärken. Die vorhandenen Wagon-Kapazitäten der Bahn in einzelnen Streckenabschnitten wurden im Laufe der Fahrt gänzlich ausgelastet. Nachdem wir in Halle angekommen waren, gab es noch eine kleine Stadtrundfahrt mit den eingesetzten Shuttlebussen, die wohl wenig Bock hatten, auf schnellstem Wege zum Stadion zu düsen. Am neuen Kurt-Wabbel-Stadion, welches 2011 errichtet wurde (die traditionelle Spielstätte wurde 2010 abgerissen), kamen wir in den Genuss einer verbrannten Rostbratwurstsemmel, die in dem einzigen (!) mobilen Grillwagen zubereitet wurde. Die Essensverpflegung erinnerte an die diesjährigen Landespokalspiele gegen die Bezirks- und Landesligisten. Vermutlich rechneten die Hallenser mit weniger als 50 mitreisenden Jahnfans. Verschätzen kann man sich ja mal. Was soll’s. Der Spieltag startete mit einer Schweigeminute für die Opfer des Nahost-Konflikts. Die HFC-Fankurve präsentierte im ersten Spielabschnitt, vor 5.867 Zuschauern, zwei Spruchbänder mit den Worten „5 Jahre Verbannung waren ausgesprochen – doch unser Hans blieb ungebrochen! Willkommen zurück!“ sowie „SCF-HFC einer fehlt – Hunderte leiden! Fick dich DFB!!“. Der harte Hallenser Kern zeigte sich die gesamte Partie in kompakter Verfassung. Die Jahnfans platzierten sich im rechten Bereich des Gästestehers. Wir mussten uns an diesem Spieltag leider eingestehen, dass die Stimmung im Großen und Ganzen, unter Abzug der einzelnen Ausreißer, ein eher unterdurchschnittliches Level erreichte. Optisch hingegen konnten wir wieder zufrieden sein. Die Jahnelf kam sehr gut ins Spiel, ließ Halle aber anschließend immer mehr ins Spiel kommen. Nach der torlosen ersten Hälfte gingen die Hallenser dann durch einen komischen Treffer mit 1:0 in Front. 15 Minuten später hatte Viet die passende Antwort parat. Und wie! Mit einem wuchtigen Distanzschuss aus ca. 25 Metern knallte er die Kugel, unter zweifacher Mithilfe der Latten-Unterkante, ins HFC-Gehäuse und sorgte für einen Anwärter auf das Tor des Monats. Der eingewechselte Huth, der schon gegen Ingolstadt per Kopf vollendete, hielt eine Viertelstunde vor Abpfiff seinen Schädel hin und drehte das Spiel zugunsten unserer Rothosen, was dann bis zum Ende auch so blieb. Die aufgrund eines Zugausfalls verzögerte Rückfahrt gestaltete sich in Folge äußerst ausgelassen. In einzelnen Wagenteilen kam es vermehrt zu mysteriösen Ausfällen des Innenlichts, was den „Geisterzug“ glücklicherweise nicht zum Stillstand zwang.


Fünf Siege in Folge bedeuten nun Rang zwei, drei Punkte hinter Dresden. Am kommenden 13. Spieltag ist Preußen Münster zu Gast in Regensburg. Schont unter der Woche eure Stimmbänder und lasst uns am Samstagnachmittag das Jahnstadion zum uneinnehmbaren Hexenkessel machen!


Lautstark zum sechsten Dreier in Serie!

~ Castra Regina Invicta