29. Spieltag - Ingolstadt (H)

Das dritte Aufeinandertreffen mit dem Donaunachbarn aus Ingolstadt in dieser Spielzeit sollte an diesem 29. Spieltag angepfiffen werden. Im Landespokal musste sich die Jahnelf im letztjährigen September nach Elfmeterschießen unglücklich geschlagen geben. Das Hinspiel in der Liga endete allerdings mit einem spektakulärem 4:2 Auswärtssieg unseres SSV Jahn von 1889. Aktuell spielen beide Mannschaften eher mäßigen Fußball. Der FCI ist genau wie wir seit vier Spielen ohne Sieg.


Die aktive Fanszene der Schanzer startete im Vorfeld des Spiels erneut den Versuch, in den eigenen Kreisen eine Art „Derby“-Atmosphäre heraufzubeschwören. So gab es diesbezüglich bei deren letzten Heimspiel gegen die Viktoria aus Köln, welches mit 3:1 verloren ging, zwei Mobilisierungs-Spruchbänder für diese Partie. Natürlich ist uns auch klar, dass dieses Duell immer eine gewisse Brisanz mit sich zieht. Dass die Gegenseite allerdings seit Jahren von einem „Derby“ spricht, ist aus unserer Sicht schon relativ belustigend. Jeder wie er will. Die Schanzer Szene fertigte für die mitgereisten Ingolstädter außerdem einen limitierten Mottoschal an, der im Gästebereich des Jahnstadions käuflich zu erwerben war. Dieser wurde von den Gästen für deren Intro unter dem Motto „seit ich dich kenn‘, bist du alles für mich“ verwendet. Dazu trugen die mitgereisten FCI-Anhänger einheitliche rote Regenponchos. Der Spieltag begann für uns morgens in der Regensburger Innenstadt. Als wir am Jahnstadion ankamen wussten wir sofort, was uns bevorsteht. Die diesjährigen EM-Vorbereitungen der behelmten Staatsmacht liefen nun auch an diesem Standort an. So wurden schon am Heim-Einlass fleißig willkürlich Jahnfans wie Schwerverbrecher behandelt und gründlich durchsucht. Hierbei wurden auch grundlos Kinder miteinbezogen. Im Anschluss der Durchsuchungen, die für große Verwunderung sorgten, verhängte der SSV Jahn auf Druck der Bullen ein Hausverbot für einen Jahnfan, welches auf Verdacht (!) ausgesprochen wurde. Das USK setzte auf eine gezielte Provokationsstrategie und musste am Ende wohl zufällig einen Sündenbock finden, um von der eigenen Inkompetenz abzulenken. Es hätte jeden Jahnfan treffen können. Nur zu Info: Die Unschuldsvermutung gilt auch für Fußballfans! Zudem gilt der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit für den vermeintlichen Freund und Helfer offensichtlich seit Jahren nur noch auf dem Papier. Infolge dieser Schikane wurde von der aktiven Fanszene aus Protest die komplette erste Hälfte auf organisierten Support verzichtet. In der Zeit des Stimmungsboykotts konnten wir die schwache Lautstärke der Schanzer Gegenseite erleben. Wir hatten zwar schon nicht viel erwartet, wurden aber dennoch enttäuscht. Die Atmosphäre auf der Hans Jakob Tribüne war die gesamte Spielzeit enorm angespannt. So kam es mehrfach zu einigen Meinungsverschiedenheiten zwischen anderen Jahnfans und der aktiven Fanszene, die ausschließlich verbal zum Ausdruck gebracht wurden. Es kam zu keiner Zeit zu körperlichen Auseinandersetzungen. Die in Mannheim fehlenden Geipl und Viet kehrten nach Gelbsperre zurück in die Startelf. Auch Felix Gebhardt, der sich vor einigen Wochen am Knie verletzte, stand wieder zur Verfügung und hütete das Jahn-Gehäuse. Mit einem 0:1 ging es in die Pause. Nach Wiederanpfiff gelang unseren Rothosen eine Viertelstunde vor Schluss der verdiente Ausgleich, als Bene Saller per Traumtor einnetzte. Der Support in Hälfte zwei war äußerst stabil und explosiv. Dieser Seuchenspieltag endete vor 12.592 Zuschauern mit einem 1:1 Unentschieden. Nach Abpfiff erfolgte dann zwischen Teilen der Szene und einem anderen Rot-Weißen abschließend noch ein konstruktiver Austausch am Zaun der Hans Jakob Tribüne. Der Blick bleibt nach vorne gerichtet. Es geht nur gemeinsam!


Leider kamen wir im Anschluss auch nicht dran vorbei, in diverse rot-weiße Social-Media-Plattformen zu blicken. Die Anzahl an geistigem Durchfall überschritt das Erwartete um Längen. Natürlich kann man über den Stimmungsverzicht der organisierten Fanszene denken, was man will. Allerdings wurde Keinem der Support verboten! Ob da aber dann in solch einem Ausmaß wegen 45 Minuten (!) gegen die eigenen Leute gepöbelt werden muss, die die Hauptleidtragenden der unverhältnismäßigen und schikanierenden Durchsuchungen waren, sich Spiel für Spiel, egal wo, für den Jahn den Arsch aufreißen und zu jeder einzelnen Partie fahren, auch wenn der Gegner nur Verl oder Freiburg II heißt, ist absolut frech und hochgradig respektlos. Am kommenden Samstag geht die Reise in den hohen Norden nach Lübeck. Mal sehen, wer da selbstverständlich anwesend sein wird. Wir haben da so eine Vermutung…


Gegen willkürliche Hausverbote!

~ Castra Regina Invicta