19. Spieltag - Saarbrücken (A)

Im letzten Spiel der Hinrunde starteten wir zu früher Morgenstunde die Reise ins deutsch-französische Grenzgebiet Saarbrücken. Der 1. FCS, der sich seit der Saison 2020/2021 wieder dem drittklassigen Fußball widmen darf, befindet in der aktuellen Phase der laufenden Drittligasaison im Aufwärtstrend und konnte zunächst unter der Woche die Frankfurter Eintracht aus dem Pokal kegeln, dann am letzten Wochenende die Zweite des SCF mit 4:0 abfertigen. Die Heimspielstätte der Saarländer ist der Ludwigspark, der in seiner traditionellen Form im August 1953 eröffnet wurde. Die Fertigstellung des Neubaus an selber Stelle verzögerte sich aufgrund diverser Planungsfehler um eine nicht unerhebliche Zeit, weshalb der 1. FCS zur oben genannten Spielzeit 20/21 ins noch unfertige Ludwigsparkstadion zurückkehrte. Erst gut eineinhalb Jahre später wurden die Neubauarbeiten offiziell nahezu vollständig abgeschlossen. Das letzte Pflichtspiel unserer Jahnelf gegen „die Molschder“ endete weniger erfolgreich. Am 11.08.2019 schieden wir in der ersten Runde des Pokals, welche zum damaligen Zeitpunkt im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion ausgetragen wurde, gegen den damaligen Regionalligisten durch einen Last-Minute-Treffer aus.


Am ersten Raster nach der früh-morgendlichen Abfahrt mutierten einzelne Szeneleute zu mehr oder weniger hochtalentierten Fußballern. Ansonsten gab es während der Hinfahrt keine weiteren nennenswerten Ereignisse und wir erreichten rechtzeitig den Saarbrücker Ludwigspark. Nachdem wir die übergründliche Kontrolle durch die Stadionordner, bei der wir uns so fühlten, als würden wir gerade bei der Flughafen-Sicherheitskontrolle stehen, hinter uns gebracht hatten, stärkten wir uns anschließend am Verpflegungsstand. Die im Gästesteher planlos und ohne System platzierten Wellenbrecher verkomplizierten anfangs die Standortsuche inkl. Beflaggung. Die „Virage Est“ präsentierte zum Einlaufen beider Teams eine sehenswerte Choreo zum 70-jährigen Bestehen des Saarbrücker Heimstadions. Dabei streckten die Wunsch-Franzosen blaue und schwarze Choreotafeln in den Saarländer Himmel. Anschließend erblickten wir eine Abbildung des alten Ludwigsparks, die per Seilzug nach oben gezogen wurde. Bereits im Vorfeld des Spieltags teilte das Aktionsbündnis Fanszenen Deutschland mit, dass es, aufgrund der letztlich erfolgten Abstimmung der Profiklubs der ersten und zweiten Liga zugunsten eines Investoreneinstiegs bei der DFL, die ersten zwölf Minuten keinen Support wie gewohnt gibt. Dem zwölfminütigen Stimmungsboycott schlossen sich nahezu alle aktiven Fanszenen, mit einzelnen Ausnahmen, an. Nach Ende des Protests wurde der Support zunächst mit einem „Scheiß DFL“-Wechselgesang, zusammen mit der Saarbrücker Gegenseite, eingeläutet, ehe unser Gästeanhang mit einem anschaulichen Doppelhalterintro farbenfroh startete. Die Saarbrücker Elf brachte die Jahnelf schon nach wenigen Minuten mehrfach ins Schwitzen. Erst verhinderte unser Schlussmann Gebhardt herausragend den Einschlag, dann der Pfosten. Nach dem Pausenpfiff mussten wir uns eingestehen, dass der 1. FCS schon gut und gerne zwei, wenn nicht sogar drei Buden hätte machen müssen. Mit dem Start der zweiten Halbzeit gab es auf der Heimseite eine Spruchbandaktion bezüglich diverser fragwürdiger Vorfälle mit der Staatsmacht, die sich über die gesamte Heimtribüne erstreckte. Die Jahnelf präsentierte sich glücklicherweise nach Wiederanpfiff deutlich engagierter und spielfreudiger, weshalb die vogelwilde Schlussphase mit dem Führungstreffer unserer Rothosen begann. Direkt im Anschluss scheiterte Saarbrücken erst erneut am Pfosten, dann gelang den Blau-Schwarzen eine knappe Viertelstunde später doch irgendwie der Ausgleich. Weitere drei Minuten danach schnürte Jahn-Stürmer Ganaus seinen Doppelpack. Die Jubel-Eskalation im Gästeblock hielt allerdings nur vier Minuten, da die Saarbrücker die Partie nach einem Handelfmeter erneut ausglichen. Die Punkteteilung geht aus unserer Sicht mehr als in Ordnung. Leider konnten unsere Rothosen die 2:1 Führung nicht über die Zeit bringen. 


Schon am kommenden Dienstag geht es zum letzten Spiel des Jahres in die Münchner Vorstadt nach Unterhaching. Anpfiff ist um 19:00 Uhr im dortigen Sportpark. Verwertet eure letzten Urlaubstage bzw. Überstunden des Jahres und schnappt euch ein Ticket für den Gästeblock. Gemeinsam zum erfolgreichen Rückrundenauftakt!


Alle nach Unterhaching!

~ Castra Regina Invicta