Hurra, Hurra, die zweite Liga ist wieder da! Nachdem die eine Hälfte unserer Gruppe das pflichtspielfreie Wochenende fernab vom Fußballzirkus nutzte, machte ein Teil unserer Hopperschweine das Ausland unsicher. Der diesmalige Gegner war kein Geringerer als der Club aus Nämberch, der mit neun deutschen Meisterschaften und vier Pokalsiegen in der fast 125-jährigen Vereinshistorie den Trophäenschrank gut füllen konnte. Der letzte Titelgewinn ist nun bereits 18 Jahre her, allerdings hat der 1. FCN in dieser Spielzeit noch die Chance, in die Bundesliga aufzusteigen, da exakt die Hälfte der Zweitligamannschaften noch realistische Möglichkeiten auf den Aufstieg ins deutsche Fußball-Oberhaus haben, zumindest auf den Aufstiegsrelegationsplatz. Tauchen wir im diesjährigen Zweitligaozean etwas tiefer, liegt unser geliebter Sport- und Schwimmverein mit mickrigen 16 Zählern auf dem Meeresboden, sieben Punkte vom Relegationsrang entfernt. Vor der Länderspielpause mussten wir ohne Punkte die Heimreise aus Düsseldorf antreten. Am vergangenen Wochenende verlor unserer Truppe zudem das Testspiel gegen die SpVgg Fürth mit 3:1.
Die aktive Fanszene des Jahn traf sich morgens in der Regensburger Innenstadt, wo sich auf den Spieltag eingestimmt wurde. Das Jahnstadion war an diesem Tage restlos ausverkauft. Am Fanstand vor der Hans Jakob Tribüne wurden die Restbestände der neuen Pullis sowie die aktuellen Kleberpakete angeboten. Die Nürnberger Nordkurve rief vor der Partie zum „Heimspiel in Regensburg“ auf und führte während des Spieltages zudem ein paar Aktionen zu Ehren der Sektion Stadionverbot durch. Darunter zählten zum Beispiel ein bemalter Zug, eine zweiteilige „Ultras gegen das System“-Choreo zum Einlaufen beider Teams, bei der eine quadratische „Sektion Stadionverbot“-Blockfahne hochgezogen und die Aktion im Gästebereich mit schwarzen Fahnen komplettiert wurde sowie im zweiten Teil der optischen Untermalung des Spieltags ein Muster aus Doppelhaltern hinter dem „Unbeugsam“-Design präsentiert wurde. Die Clubfans bedankten sich während des Aufwärmens zudem mit den Worten „Durch Überzeugung und Mentalität großartiges geschaffen! Derbysieger FCN!! Die Nummer 1 in Franken!“ bei ihrer Elf für die überzeugenden Derbysiege in dieser Spielzeit. Der Auftritt der Mittelfranken war natürlich äußerst solide, ein Heimspiel wurde es für die mitgereisten Clubberer allerdings nicht. Mit Blick auf den Gästeblock sind außerdem noch jeweils ein Gedenk-, Soli- und Willkommensspruchband erwähnenswert. Den zweiten Durchgang läutete die „Banda di Amici“ abschließend mit einer „FCN Fans“-Aktion ein, die optisch ordentlich was hermachte. Die HJT zeigte in Bezug auf die visuelle Wahrnehmung eine ansprechende Leistung. Akustisch ging allerdings in dieser Saison schon wesentlich mehr. Hier müssen wir uns aber auch an die eigene Nase fassen. Rund um diesen 27. Spieltag fand der von der DFL organisierte „Aktionsspieltag für Vielfalt und Zusammenhalt“ statt. Zudem veranstaltete der SSV Jahn anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des Jahnstadion Regensburg einen Mitgliederspieltag, bei dem ein Meet & Greet mit den ehemaligen Jahnprofis Grüttner und Laurito möglich war, 1.000 Getränkegutscheine verteilt, und etliche weitere kleinere Aktionen durchgeführt wurden. Die in dieser Saison in der ersten Halbzeit sonst so akzeptable Leistung unserer Rothosen blieb in den ersten 45 Minuten bedauerlicherweise aus. Spätestens nach dem Führungstreffer der Franken in der elften Spielminute schlich sich bei einem Großteil der Jahnfans erneut ein enorm ungutes Gefühl ein. So konnten wir fast schon von Glück sprechen, dass der FCN im ersten Durchgang nicht in der Lage war, nachzulegen. Anders als sonst kam die Jahnelf mit beträchtlicher Power aus dem Kabinentrakt und machte nach der Pause das Spiel. Diesmal war auch das Glück auf unserer Seite: Nach einer scharfen Hereingabe von Ganaus schob sich der Club den Ball ins eigene Tor. Der perfekte Start nach Wiederanpfiff. Dem überraschend zielstrebigen Auftritt folgte nur acht Minuten später der umjubelte Führungstreffer, der am Ende auch den Heimsieg besiegelte. Geht doch!
Es hört sich tatsächlich etwas surreal an, aber unsere Jahnelf ist nun seit vier Heimspielen ungeschlagen. Jetzt muss unsere Truppe halt auch mal in der Ferne punkten. Am kommenden Sonntag geht es für uns in die Gemeinde Spiesen-Elversberg, dessen Ortsteil Elversberg rund 8.000 Einwohner beheimatet. Das Kuhkaff, das seit der Saison 2023/2024 erstmals in der 2. Liga kickt, musste im damaligen Hinspiel gegen uns eine Niederlage einstecken. Dies darf gerne am Wochenende wiederholt werden. Also lasst uns den Gästeblock in Elversberg ordentlich füllen, um Regensburg würdig zu vertreten. Ein kleiner Regensburger Funken Hoffnung schwebt durch das Zweitligaland, die Mannschaft muss nun nur noch das Feuer entzünden und diese so notwendige Siegesserie starten. Brecht den Auswärtsfluch und zerreißt euch für das rot-weiße Trikot!
Alle nach Elversberg!
~ Castra Regina Invicta