34. Spieltag - Ulm (A)

Der Punktgewinn nach Comeback im letzten Brisanz-Duell gegen die Münchner Löwen bildete eine solide Grundlage für das diesmalige Gipfeltreffen zwischen dem Tabellenersten und –zweiten der aktuellen Drittligasaison. Unter der Woche schlugen die Ulmer Spatzen bereits bedauerlicherweise unsere Freunde aus dem blauen Stuttgart im Viertelfinale des württembergischen Landespokals mit 2:0. In Ulm um Ulm und um Ulm herum herrscht seit deren Erklimmen der Tabellenspitze eine regelrechte Aufstiegseuphorie. An diesem Sonntagabend des 34. Spieltags ging es somit um viel mehr, als nur drei Punkte. Beide könnten mit einem Sieg einen enormen Schritt in Richtung Aufstieg machen und unsere Jahnelf zugleich die Tabellenführung zurückerobern. Das Hinspiel im heimischen Jahnstadion entschieden unsere Rothosen mit 2:0 für sich.


Die Hans Jakob Tribüne forderte alle rot-weißen Auswärtsfahrer dazu auf, vom Jahnstadion im Konvoi geschlossen in die größte Stadt des baden-württembergischen Regierungsbezirks Tübingen zu reisen. Auf das zuerst ausgerufene Motto „Alle in Rot“ wurde aufgrund der schlechten Witterungsbedingungen verzichtet. Selbstverständlich schlossen wir uns diesem Anreise-Konvoi mit vier vollen Autobesatzungen an. Die verregnete Hinfahrt gestaltete sich zügiger als erwartet, weshalb wir den Gästesteher mit ausreichend Vorlaufzeit erreichten. Glücklicherweise hielt das Wetter die gesamten 90 Minuten her, sodass wir auf der dachlosen Tribüne nicht im Regen standen. Nachdem die entspannten Einlasskontrollen überwunden wurden, liefen die gut 1.500 mitgereisten Jahnfans direkt in eine übertriebene Dauerbeschallung durch die provisorisch aufgestellte Lautsprecheranlage vor dem Gästebereich, die eine normale Gesprächsführung nahezu unmöglich machte. Mit der Anzahl an anwesenden Jahnfans, die den Gästeblock fast vollständig füllten, können wir sehr zufrieden sein. Zwar war die Auswärtsansetzung mit Sonntag 19:30 Uhr relativ bescheiden, allerdings mit Ulm aufgrund der geringen Entfernung zugleich dankbar. Der Ulmer D-Block präsentierte sich während der Partie mit deren Lautstärke und Blockbild alles andere als beeindruckend, so kam auch in unseren leiseren Phasen akustisch nichts am Gästeblock an. Lediglich deren Feierlichkeiten nach Abpfiff schepperten gut. Die Stimmung im Gästesteher können wir als eher durchschnittlich bewerten. Allerdings hatten in der zweiten Halbzeit beide Fanszenen ordentlich Bock, das flutlichtgetränkte Donaustadion mit zahlreichen Blinkern und Bengalos zu erleuchten, die bis zum Spielende durchgehend immer wieder im Einsatz waren. Im Gästeblock wurden zudem mehrere Spruchbänder gezeigt, darunter auch ein Gedenkspruchband für einen verstorbenen Linzer Freund. Ruhe in Frieden! In der ersten Hälfte neutralisierten sich beide Mannschaften auf dem Rasen mit einer ähnlichen Spielweise. So kam es auf beiden Seiten zu ungenutzten Chancen, weshalb es torlos in die Kabine ging. Nach Wiederanpfiff war Ulm die zielstrebigere und gefährlichere Mannschaft, die den Sieg um einiges mehr wollte, als unsere Jahnelf. Leider waren fast alle Angriffsbemühungen unserer Truppe viel zu harmlos und endeten ohne Ertrag. So kam es in der 70. Spielminute zum Siegtreffer der Spatzen, der von Anfang bis Ende amateurhaft verteidigt wurde. Auch wenn wir uns so gut wie nie über die Unparteiischen äußern, müssen wir noch folgendes loswerden: Beide Mannschaften litten phasenweise unter der fragwürdigen Zweikampfbeurteilung des Schiedsrichters, der bei etlichen Foulspielen unverständlicherweise immer die Schwalben-Handbewegung umherwarf. Überragend! Natürlich können wir diese Niederlage nicht auf das Schirigespann schieben, da die vorher genannten Zweikämpfe, wie bereits erwähnt, auf beiden Seiten fragwürdig beurteilt wurden. Unsere Rothosen fanden einfach kein Mittel, die Ulmer Defensive zu überwinden. Als sich die Partie dem Ende neigte, erhöhten die eingesetzten Ordnungskräfte folgenlos plötzlich deren Präsenz. Anscheinend ist der bundesweite Mangel an Sicherheitskräften in Ulm noch nicht angekommen. Zum Abschluss des Spieltags sprachen wir unserer Jahnelf noch Mut zu und forderten im kommenden Heimspielkracher gegen Dresden vollste Konzentration. Nach der Vollendung der ereignislosen Rückfahrt, welche phasenweise von massivem Schneefall begleitet wurde, kamen wir zum Anbruch der neuen Woche wieder am vorherigen Abfahrtstreffpunkt Jahnstadion an.


Auch wenn der falsche SSV dieses Topspiel für sich entscheiden konnte, haben wir den Aufstieg noch komplett in der eigenen Hand. Am kommenden Samstag ist der Verfolger aus Dresden, die zuletzt deren Chefcoach beurlaubten, zu Gast im heimischen Jahnstadion. Hoffen wir mal, dass dort der Trainereffekt verpufft und wir mit einem wichtigen Dreier näher in Richtung Zweitklassigkeit rücken. Packen wir es an!


Gemeinsam zum Heimsieg!

~ Castra Regina Invicta