Heimspiel im Jahnstadion hieß es am 31. Spieltag der laufenden Zweitligasaison. Nächster Gegner der diesjährigen Abschiedstournee war die Braunschweiger Eintracht, die sich noch mitten im Kampf um den direkten Ligaverbleib befindet. Das Hinspiel im Eintracht-Stadion, welches die Jahnelf gut und gerne hätte gewinnen können, endete mit einem torlosen Unentschieden. Dieses damalige Pünktchen ist bis dato der einzige Punktgewinn in der Ferne. Bodenlos! Der BTSV schlug zuletzt den 1. FC Kaiserslautern mit 2:0, wir mussten uns in Magdeburg bekanntlich klar mit 3:0 chancenlos geschlagen geben. Unsere Rothosen holten vor der Partie 21 von 22 Zählern zuhause, weshalb wir in dieses Aufeinandertreffen auch relativ positiv gingen.
Nach dem Treffpunkt im Regensburger Fanprojekt ging es erneut per Shuttle zum Jahnstadion, wo alles wie gewohnt ablief. Die gut 1.300 mitgereisten Niedersachsen führten zum Einlaufen der Teams eine gelungene „Steinig der Weg – Doch am Ende erstrahlst du“-Choreo durch, bei der eine Blockfahne mit BTSV-Wappen und steinernem Randbild über den gesamten Gästebereich verbreitet wurde. Der Gästeanhang punktete über die gesamten 90 Minuten mit guter Fahnenverteilung, akustisch kam allerdings recht wenig an. Die Jahngsters zeigten während des Spiels ein dreiteiliges Spruchband mit den Worten „Das Regensburger Kasperltheater präsentiert: Achim und seine Marionetten in… „Der Absturz des SSV Jahn“.“, mit dem die Vereinsführung deutlich und zurecht kritisiert wurde. Auch auf der Westtribüne zeigten Jahnfans ein „Achim, du hast es verpatzt“-Banner. Unsere Sektion Bastelspaß zauberte in der zweiten Halbzeit aus einer Plastikflasche dann noch spontan eine rote Laterne, die mithilfe einer Fahnenstange am S1-Zaun befestigt wurde. Im Großen und Ganzen war der diesmalige Heimauftritt äußerst ausbaufähig. Nichtsdestotrotz stimmte wenigstens das Optische. Bei einem aus unserer Kurvensicht sehr gewöhnlichem Spieltag brachte Ziegele bereits in der vierten Spielminute unseren Traditionsverein nach einem Eckball-Abstauber in Front. Dieser Blitzstart wurde von den blau-gelben Gästen allerdings nur zwei Zeigerumdrehungen später nach einem tückischen Freistoß, den Jahn-Schlussmann Pollersbeck mehr schlecht als recht vor die Füße eines einschussbereiten Braunschweigers klärte, direkt egalisiert. Pollersbeck wollen wir hier eigentlich gar keinen großen Vorwurf machen, da der Schuss schon gut asozial zu halten war. Leider verpennte es mal wieder unsere schläfrige Hintermannschaft, in dieser Situation weiter zu verteidigen. Die Jahnelf konnte sich immer wieder gute Abschlusssituationen erarbeiten, die bedauerlicherweise nie das anvisierte Ziel trafen. Am Ende blieb es bei einem gerechten Unentschieden, wobei unsere Truppe die besseren Möglichkeiten hatte, das Spiel auf ihre Seite zu drehen. Naja, hilft nix!
Da Münster einen Punkt holte und die Ulmer Spatzen sogar gegen das Fürther Kleeblatt siegen konnten, bringt uns dieser Punkt im theoretischen Kampf um den Klassenerhalt rein gar nichts. Das rettende Ufer ist hiermit für unseren Sport- und Schwimmverein nicht mehr erreichbar, der Abstiegsrelegationsplatz hingegen sechs Punkte entfernt. Wir wissen zwar nicht, wann diese Zähler geholt werden sollen, aber ein bisschen hoffen darf man wohl noch. Aber sind wir mal ehrlich: Kein Jahnfan denkt aktuell noch, dass der Klassenerhalt ein realisierbares Ziel ist. Mit dieser Truppe und einer solch fragwürdigen Realitätsverweigerung der sportlichen Leitung hat unser geliebter SSV Jahn, so leid es uns tut, in der Zweitklassigkeit nichts verloren. Nächstes Wochenende reisen wir nach Köln zum offiziellen „Topspiel“, kein Spaß! Lasst uns im vorletzten Auswärtsspiel nochmal unsere wunderschöne Domstadt würdig repräsentieren!
Alles geben für Stadt und Verein!
~ Castra Regina Invicta