25. Spieltag - Essen (H)

Nach Ruhrgebietsklub ist vor Ruhrgebietsklub. Nachdem unsere Jahnelf in Duisburg drei Zähler mit in die schönste Domstadt der Welt brachte, öffneten die Tore des Jahnstadions an diesem Samstagnachmittag für den nächsten Verein aus dem Pott. Mit Rot-Weiss Essen war ein Gegner zu Gast, der in den ersten fünf Partien nach dem Jahreswechsel sechs Punkte holte und zuletzt das unter der Woche stattgefundene Nachholspiel bei 1860 mit 2:0 verlor. Es war nicht nur das allererste Gastspiel der Essener in Regensburg, sondern auch, neben dem torlosen Hinspiel, das erst zweite Aufeinandertreffen im Ligabetrieb. Ergänzend zu den Ligaspielen ereignete sich in der Saison 1952/1953 eine Erstrundenpartie im Pokal gegen den Ruhrpottklub, welche RWE mit 5:0 für sich entschied. Rot-Weiss Essen teilte im Vorfeld der Partie mit, dass im Vorverkauf ca. 825 Gästetickets abgesetzt wurden, weshalb wir mit einem vollen Gästesteher rechneten.


Schon beim Treffpunkt wurde uns klar, dass der Freund und Helfer an diesem Spieltag wieder für die diesjährige Europameisterschaft im eigenen Land proben sollte. So schöpfte die Staatsmacht aus dem Vollen und setzte ein übertriebenes Großaufgebot ein. Sogar deren Pferdemädchen machten einen Ausritt. Vor der Partie ereilte uns die Info, dass die Stadt wieder aktiv war und die Toilettenanlagen von sämtlichen Kunsterzeugnissen gesäubert hatte. In Akkordarbeit einzelner Jahnindividuen wurden ein paar WC-Container hinter der HJT erneut in den gewünschten Ursprungszustand gestaltet, wodurch der intensive Arbeitsaufwand der Reinigungsfachkräfte schnellstmöglich wieder zunichtegemacht wurde. Die mitgereisten 922 Gästefans aus Essen präsentierten zum Einlaufen der Mannschaften eine Choreo, die sich über den gesamten Gästesteher erstreckte. Die runde RWE-Logoblockfahne wurde durch rote und weiße Schwenker ergänzt und lief unter dem Motto „Nur mit dir“. Phasenweise gelang es den Fans von der Hafenstraße auch, sich akustisch bemerkbar zu machen. Nicht nur durch die vorhandene Glocke, die immer wieder vom kultigen Glockenhorst ertönte. Ergänzend erblickten wir während des Spiels im Gästeblock noch ein Spruchband mit der Aufschrift „Gute Besserung, Freddi“. Aktive Jahnfans brachten bereits vor Anpfiff im Block O1 ein zweiteiliges Spruchband mit folgender Forderung an: „Investoren in der DFL? Neuabstimmung im Sinne von 50+1 – jetzt!“. Scheiß DFL! Mit unserem Auftritt können wir mehr als zufrieden sein. Der guten Fahnenverteilung folgten lautstarke Phasen, auf die wir aufbauen können. Auf dem Platz lief es allerdings nicht so positiv. Geburtstagskind Huth erwischte einen rabenschwarzen Tag. Zwar traf er nach einer guten Viertelstunde, allerdings ins falsche Tor, wodurch Essen mehr als glücklich in Front ging. Zuvor vergab Kother auf der anderen Stadionseite ganze drei Mal. Das Spiel war wie verhext. Die Kugel wollte ums Verrecken nicht ins RWE-Gehäuse. Die dauernd anlaufende Jahnelf, welche die kompletten 90 Minuten das Spiel machte, war dieses Mal leider nicht in der Lage, die notwendigen Tore zu erzielen. Eiskalte Essener, die unsere Truppe mehrfach überragend auskonterten, sorgten in Hälfte zwei für einen 0:3-Zwischenstand, bei dem keiner so richtig wusste, wie dieser zustande kam. Der Bann wurde bedauerlicherweise erst kurz vor Schluss gebrochen, als Ganaus den überfälligen Ehrentreffer erzielte. 


Wir stecken infolge dieser Niederlage keinesfalls den Kopf in den Sand! 13 Spiele sind noch zu gehen und unser Sport- und Schwimmverein steht weit mehr als gut da. Am kommenden Samstag geht es für uns in die nächste Weltmetropole zum Mitabsteiger aus Sandhausen. Die vergangene dritte Saisonniederlage soll bestenfalls die letzte bleiben. Lasst uns auf den Rängen dafür sorgen, dass die Jahnelf gegen den SVS als Sieger vom Platz geht!


Alle nach Sandhausen!

~ Castra Regina Invicta