Nach zwei Auswärtsspielen in Folge durften wir nun den Sportclub Verl in Regensburg begrüßen. Ein Verein, der so interessant ist wie ein Sack roher Kartoffeln. Der Sportclub wurde im Jahre 1924 gegründet und spielt seit 2020 ununterbrochen in der 3. Liga. Zu den größten Vereinserfolgen zählen natürlich der Aufstieg in die Drittklassigkeit sowie drei Landespokaltitel. In der Stadt Verl leben derzeit rund 26.000 Einwohner, davon sind gut 1.400 Personen Mitglieder des Sportclubs. In unserer so langen Vereinshistorie trafen unserer Rothosen ganze zwei Mal auf die Niedersachsen. In der Spielzeit 2023/2024 eröffneten wir die damalige Aufstiegssaison mit einem 2:1 Auswärtssieg im Verler Stadion, im Rückspiel teilten wir die Punkte. Der SCV konnte die letzten drei Spiele alle für sich entscheiden, weshalb sie als Tabellenfünfter mit nur einem Punkt Rückstand auf den Aufstiegsrelegationsplatz nach Regensburg anreisten. Mit vier Zählern aus den ersten sieben Partien stehen wir dermaßen schlecht da, dass es vor diesem Duell nur für den besten Abstiegsplatz reichte.
Der harte Kern traf sich in aller Früh im Regensburger Fanprojekt, um gemeinsam mit einem überragenden Frühstück in den Tag zu starten. Am Fanstand hinter der Hans Jakob Tribüne wurden weiterhin die neuen Shorts sowie die nachbestellten T-Shirts angeboten. Der SSV Jahn organisierte für dieses Heimspiel zudem einen Familienspieltag, weshalb zahlreiche Aktionen im Stadionumfeld durchgeführt wurden, um vor allem den kleinen Jahnfans eine Freude zu bereiten. Was war an diesem Spieltag denn Bannertechnisch so los? Im Block wurde die Rückkehr eines Jahnfans mit „Willkommen zurück, Kev!!“ zelebriert. Kurz vor Anpfiff erblickten wir auf der Westtribüne ein Spruchband mit der Aufschrift „Schluss mit den Floskeln, kämpft endlich!“, dem wir uns anschließen können. In S2 richtete die HJT mit „Auch deine Arbeit wird am Ende des Tages an Ergebnissen gemessen!!“ deutliche Worte an Sport-Geschäftsführer Beierlorzer. Die Jahngsters nutzten den am 30. September stattfinden Fußballkongress dafür, mit einem vierteiligen Transparent ebenfalls gegen AB zu schießen: „Fußballkongress in Regensburg. Fachvortrag: „Wie führe ich einen etablierten Fußballverein in die Bedeutungslosigkeit?“ Referent: A. Beierlorzer“. Zudem präsentierte die Heimkurve mit „Stark bleiben, Michl!“ und „Solidarität mit dem Fanprojekt Karlsruhe! Standhaft bleiben Sophia, Volker & Stan!!“ zwei weitere Banner. Die Verler Gegenseite war mit circa 55 Auswärtsfahrern im Gästeblock anwesend. Respekt an alle, die vor Ort waren! 520 km an einem Sonntag fährt auch nicht jeder. Erfreulicherweise hatte die Jahnelf im eigenen Wohnzimmer mal wieder Bock, etwas Zählbares zu holen. So begann der SSV mit ordentlich Schwung und Druck, wodurch auch die ein oder andere Torchance entstand. Trotz guter Bemühungen ging es torlos in die Katakomben. Nach Wiederanpfiff wurde folgendes immer klarer: Der schlechteste Akteur auf dem Platz war die Unparteiische. In der 50. Spielminute verwehrte Schiedsrichterin Michel Jahn-Angreifer Hottmann einen glasklaren Strafstoß. Wie man das nicht sehen kann, entschließt sich uns nicht. Bodenlose Frechheit! Chefcoach Wimmer holte sich aufgrund dessen zudem eine Verwarnung ab. Eine genauere Analyse weiterer fraglicher Entscheidungen ersparen wir euch hier besser. Enorm nervig war zudem die Verler Mannschaft, die bei jeder noch so kleinen Berührung den sterbenden Schwan spielte. Wir haben selten einen Gegner gesehen, der nach wirklich jedem (!) Zweikampf am Boden lag und wie ein kleines Kind weinte. Ungelogen! Beide Teams setzten immer wieder Nadelstiche und hätten schon eher den Führungstreffer erzielen können. In der 81. Spielminute war es dann soweit: Ziegel köpfte unserer Jahnelf wuchtig in Front. In der zweiten Minute der Nachspielzeit machte Joker Beckhoff dann den Deckel drauf, als er sich blendend gegen seinen Gegenspieler durchsetzte und den Angriff ins lange Eck vollendete. Heimsieg!
Der Sieg gegen Verl reicht allerdings noch nicht dafür, die Abstiegsränge zu verlassen. Der Weg ist noch weit, aber wir sind bereit dafür! Erneut steht eine englische Woche an. Schon am kommenden Mittwoch dürfen wir ins niedersächsische Osnabrück reisen, wo unsere Rothosen auf den Verein für Leibesübungen von 1899 treffen. Opfert einen Urlaubstag oder schnappt euch einen Krankenschein beim Arzt eures Vertrauens, damit wir Regensburg würdig an der Bremer Brücke vertreten können. Die Ansetzungen des DFB machen einfach immer wieder enorme Laune…
Für dich ist uns kein Weg zu weit!
~ Castra Regina Invicta